Gutes Benehmen ist gefragt

Wen begrüße ich in einer Runde zuerst, was trage ich beim Vorstellungsgespräch, wie präsentiere ich mich bei meinen Kunden? Viele Fragen zum guten Benehmen beantwortete Maja Fortuné, Diplom Wirtschaftspsychologin, bei ihrem jüngsten Workshop an den Meisterschulen am Ostbahnhof.

Den Traumjob hat ein anderer bekommen, obwohl die eigene fachliche Qualifikation genau die richtige war. Aus dem Angebot ist schon zum wiederholten Male kein Auftrag entstanden, trotz guter Konditionen. Solche Enttäuschungen haben oft einen ganz einfachen Grund – die mangelnde „Verpackung“ der eigenen Kom-petenzen in der Außenwirkung, sprich: das Fehlen guter Repräsentations- und Umgangsformen. Denn das Auftreten und die Ausstrahlung der Mitarbeiter und des Firmenchefs sind neben Fachwissen und Leistungsfähigkeit von grundlegender Bedeutung für ein Unternehmen. In jedem Kundenkontakt repräsentiert ein Mitarbeiter „seine“ Firma bzw. der Handwerksmeister seine Firmenphilosophie.

Gute Umgangsformen, soziale Fähigkeiten sind deshalb für einen Handwerksmeister genauso wichtig, wie seine fachpraktischen Kenntnisse und Fertigkeiten. Gutes Benehmen will gelernt sein. In dem dreistündigen Workshop wurden von der Wirtschaftspsychologin Maja Fortuné grundlegende Inhalte vermittelt und in Rollenspielen mit den Meisterschülern (Feinwerkmechanik, Metallbau, Landmaschinenmechanik und Zahntechnik) eingeübt.

Wer seinem Gesprächspartner das Wort abschneidet, sich bei Tisch schlecht benimmt oder unpassend ge-kleidet ist, tut sich selten einen Gefallen. Denn egal, ob Treffen mit dem Chef, Kunden, Kreditberater oder Kollegen – nach wie vor ist es der erste Eindruck, der zählt und sich im Nachhinein nur schwer revidieren lässt. Innerhalb von drei Sekunden entscheidet sich, ob andere mit Sympathie oder Antipathie reagieren. Es heißt nicht umsonst: „Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck.“

Neben den Bestandteilen des ersten Eindrucks lernten die Teilnehmer auch die bewussten und veränderbaren Signale kennen, die ihr Auftreten ausmachen. Dabei wurde auf das Wesen d.h. Körperhaltung (nonverbale Kommunikation), Gang, Gestik, Mimik, Sprache und auf die Erscheinung wie Kleidung, Frisur, Farben und Accessoires eingegangen.

Beim ersten Kennenlernen und dem Zusammentreffen mit Kunden oder Ge-schäftspartnern erfolgt eine Begrüßung mit „Handschlag“. Dieser sollte immer von einem offenen Blick und einem Lächeln begleitet sein. Sein Gegenüber mit Namen zu begrüßen, schafft eine persönliche Atmosphäre.

Höflichkeit, Rücksichtnahme und Persönlichkeit heißen die Zauberworte für gute Umgangsformen. Schon Adolph Freiherr von Knigge (1752 – 1796), der Verfasser des berühmten Buches „Über den Umgang mit Menschen“, war überzeugt, dass das Zusammenleben besser klappt, wenn Menschen rücksichtsvoll und freundlich mit einander umgehen, kurzum: wenn sie sich benehmen.

Das Schulprojekt wurde vom Freundeskreis der Meisterschulen e.V. finanziell un-terstützt. Dieser ist ein Zusammenschluss von ehemaligen Meisterschülern und deren Lehrern. Herzlichen Dank!